Aktualisierung 27. Februar
(24) Fast wie im Paradies
Paradies ist übertrieben, aber
schön ist der Garten unserer Wohnanlage in der Form eines L angelegt. In der
Mitte ein Pool (leider nicht beheizt), zu dem in der Mitte der Längsseiten
jeweils ein Wasserlauf führt. Es gibt nicht mehr allzu viele Fische darin, weil
der Fischreiher (spanisch: garza real) ein regelmäßiger Besucher ist. Aber die Rotfedern sorgen
ständig für Nachwuchs und ein paar von ihnen werden groß. Vor einigen Jahren
schwammen auch noch ein paar Wasserschildkröten in dem künstlichen Bach. Ich
habe aber lange keine mehr gesehen.
Ein "garza real" im Garten |
Dafür habe ich aber neulich am Morgen ein Perdiz, ein Rebhuhn, beobachtet, dass im Rasen in aller Seelenruhe Körner aufpickte. Ein Pärchen würde im Garten leben, sagte mir unser Gärtner, als ich ihm das Foto zeigte. Und Juani, unser Hausmeister und Handwerker für alles, erzählte mir, dass es bei Orotava so viel gäbe, dass sie geschossen würden. Das trifft mit meinen Beobachtungen im Barranco Martiánez (der an St. Nicolas - Titos Bodegita - vorbeiführt) überein, in denen ich sie manches Mal aufgescheucht habe.
Ein "perdiz" im Garten |
Wenn ich durch den Garten gehe,
kann ich zurzeit Nisperos (japanische Wollmispel) naschen. Das erinnert mich
immer an eine Wanderung von Afur zur Tamadite-Bucht und Taganana. Damals hatten
wir zu wenig Wasser mitgenommen. Ein Nispero-Baum kurz hinter Taganana half uns
über den Durst hinweg. Wir lutschten viele von den gelben Früchten und waren
gestärkt für den vor uns liegenden Anstieg.
Bananenstauden gibt es auch im
Garten. Sie werden wie die Bananen auf den Feldern grün geerntet und reifen
dann nach.
(25) Ein Chiringuito am Hafen
Wenn ich unten in der Stadt bin, gehe
ich meistens am Hafen vorbei, auf ein Glas Rotwein, eine „Copa vino tinto“. Mit
einem schönen Blick auf den Hafen und das Leben darum herum. Einheimische
(zumeist) schwimmen mittags im Hafenbecken oder sonnen sich am Rand des
Beckens. Manchmal kommt auch ein Fischerboot herein (aber inzwischen sehr
selten).
Die "Hafenkneipe" |
Es ist ein einfaches Lokal und kommt in seiner Einfachheit einer Guachinche in den Weinbergen sehr nahe. Jetzt weiß ich, dass es ein Chiringuito ist. Das ist die spanische Bezeichnung für einen Kiosk oder ein Getränkestand im Freien. Am Eingang vom Hafen-Parkplatz steht das Schild „Chiringuito Pipo“. Entweder ist es neu aufgestellt, oder ich habe es bisher übersehen. Meistens gehe ich auch nicht vom Parkplatz sondern von der Hafenmole in das Chiringuito, das nicht nur ein Getränkestand ist. Man (und ich auch) kann dort einen hervorragenden Pulposalat essen. Uschi hat neulich gegrillte Garnelen bestellt. Die schmeckten Uschi sehr gut. Aber ich hatte die Arbeit und beschmierten Fingern vom Auspuhlen. Das nächste Mal empfehle ich ihr lieber Thunfischsalat oder Thunfisch in Soße mit Papas Arrugadas.
Papas Arrugadas hatte ich bei
meinem Gemüsehändler gekauft, bevor ich in der Chriringuito war. Richtiger,
Papas negras – Kartoffeln. Die sind gelbfleischig und schmecken besser als die
„normalen“ Papas Arrugadas, der Katoffelsorte Papas bonitas. Dafür sind sie
aber auch deutlich teurer. In den Lokalen bekommt man darum fast immer Papas
bonitas als Papas Arrugadas. Papas Arrugadas sind kleine Kartoffeln, die in Salzwasser
so lange gekocht werden bis sie etwas schrumpelig werden.
Zurückgegangen bin ich an der
Küste entlang, Playa de San Telmo, Playa Matianez, dann parallel zur Carretera
Este hoch nach La Paz.
Playa San Telmo |
Playa Martianez |
Der nicht mehr benutzte Pool des Hotels Semiramis unterhalb der Steilküste (mit einem direkten Hotel-Aufzug) |
Die Fensterfront des Hotels Semiramis |
(26) Winterwetter
Zurzeit ist Regenzeit. Überall
auf der Insel regnet es. Neben dem Teide haben jetzt auch die hohen Lagen der
St. Ursula – Ladera-Berge Schnee. Uschi meint, in diesem Jahr hätten wir das
schlechteste Wetter. Keine Zeit für große Wanderungen. Schade. Denn gerade ist
Angelika für 10 Tage zu Besuch gekommen. Aber in der nächsten Woche ist wieder
Sonnenschein angekündigt. Da müssen wir halt durch diese Regenwoche durch, mit
Spaziergängen und kleineren Wanderungen.
Die hohen Lagen der Ladera St. Ursula haben Schnee |
(27 ) Eine Ersatz-Wanderung
Eigentlich war für Montag die
Barranco Ruiz – Wanderung vorgesehen. Aber der Wetterbericht am Vortag sagt
Wolken und Regen voraus. So blieb es auch am Montagmorgen. Also, Absage der
Wanderung. Aber ein bisschen mussten wir – Angelika und ich – raus. So sind wir
zunächst hinunter in die Stadt gegangen. Bis zum Hafen und zur Chiringuito. Und
der Entschluss war richtig. Es klarte auf. Kein Regen in Puerto und im Westen
an2 der Küste auch nicht. Wir hätten die Wanderung machen können. Jetzt war es
aber zu spät. So entschieden wir nach einer kleinen Stärkung (mit Wein und
Pulposalat) weiter entlang der Küste zu gehen.
Über die Hafenmauer bis zur Playa Jardin. Punta Brava und dort den kleinen Küstenweg hinter den alten Häusern bis zum Ortsende. An der Hauptstraße am Loro-Park zurück. Ein Zaperoco und ein Cortado an der „Iglesia de Santa Rita” in Punta Brava. Die nächste Station war die Markthalle “Mercado Municipal”. Die ist im letzten Jahr renoviert worden. Aber die Laden-Bestückung ist durch die Corona-Krise noch nicht komplett. Es gibt nur zwei Gemüse- und Obststände und von den Imbiss-Läden sind nur wenige offen. Aber mit zunehmenden Touristen wird auch wieder mehr Leben in der Halle einkehren.
An der Carretera Cabezas (die Köpfe) geht eine Treppe hinauf zum Taoropark. An der Straße liegen auch die historischen Kalköfen
Wir gehen gleich hinauf zum Park und kommen
am Café Alberto an, hoch über dem Westteil Puertos mit Blick auf Los Realejos und
die Küste. Hier wieder eine kleine Pause mit einem Copa Vino blanco. Dann gehen
wir über den Taoropark, hinunter auf die Carretera Botanico und zurück nach
Haus.
(28) Im Westen ist Sonne
Bei der augenblicklichen
Wetterlage muss man schon schauen, wo am wenigsten Regen ist. Das war das
Gebiet um Santa Cruz. Also entschlossen wir uns am Samstag dorthin aufzubrechen
(mit dem Auto) und mit einem Besuch der Pyramiden von Guimar und dem Wallfahrtsort
Candelaria zu verbinden. Nach den Pyramiden haben wir noch die Kathedrale geschafft, für Santa Cruz war es zu spät geworden.
Die Kathedrale in Candelaria |
Wir waren, obwohl wir schon über
10 Jahre ein halbes Jahr auf der Insel sind, noch nie bei den Pyramiden. Sie
sind natürlich nicht mit den ägyptischen Pyramiden von Gizeh zu vergleichen und
sie sind noch sehr jung. Sie können frühestens im 19. Jahrhundert errichtet
worden sein. Welchem Zweck sie dienten ist nach wie vor unklar. Aufgrund der baulichen
Ausrichtung werden sie mit der Sonnenwende in Verbindung gebracht. Von der höchsten
der sechs noch erhaltenen (von ehemals acht) Pyramide kann man zur
Sommersonnenwende einen zweifachen Sonnenuntergang erleben.
Eine der Pyramiden |
1998 gründete der norwegische Forscher Thor Heyerdahl den Pyramiden-Park in der Ortschaft Chacona (Gemeinde Guimar). Um die sechs erhaltenen Pyramiden herum wurde ein Landschaftspark eingerichtet und ein Museumsbau errichtet.
Mehr Informationen zu den Pyramiden und Candelaria Haupt-Blog „Sattel und Schuh“: Link zum Beitrag
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