Aktualisierung 13. Februar 2022


(21) Noch einmal:
Los Silos – Talavera – Erjos – Cuevas Negras – Los Silos
Den Weg von Los Silos nach Erjos und wieder zurück bin ich schon ein paar Mal gegangen. Meist den „Sendero las Moradas“ hinauf zum Monte del Agua und dann über Erjos auf dem „Sendero Cuevas Negras“ zurück nach Los Silos.
            Siehe Teneriffa Wochenbuch (17/1)  Link zum Beitrag

In der letzten Saison hatte ich einen anderen Weg hoch zum Monte del Agua ausgesucht, den „Camino de Talavera“. Aber ich bin ihn nur halb gegangen. An einem Abhang bin ich damals umgekehrt. Mir erschien der Übergang zu gefährlich.

           Siehe Teneriffa Wochenbuch (16/1)   Link zum Beitrag

Auf dem Rückweg überholte mich dann ein jüngerer Wanderer, der über den Felsen gegangen war und ihn als nicht so dramatisch beschrieb. Also wollte ich es jetzt wissen und bin noch einmal die Talavera-Tour gegangen. 



Los Silos - Talavera - Monte del Agua - Erjos - Cuevas Negras - Los Silos

Start in Los Silos an der Kirche „Nuestra Señora de la Luz”. Im Barranco de Blas geht es zunächst hinauf zum Beginn des Wanderweges TF 55 von Pina über den Monte de Los Silos nach El Palmar. Hier kreuzt der „Wasserkanal Icod Buenavista“ den Barranco. In der Höhe ist eine Wasserstation zu sehen, die wie eine Kapelle aussieht, aber keine ist. Dort wird der Wasserzufluss aus einer Wasser-Galerie hinunter zu den Bananenplantagen geregelt. 

Das Wasserhaus am Monte de Los Silos.

Geradeaus und in Windungen führt der Weg an der „Wasserkapelle“ vorbei. Immer schön steil bergauf.  Und dann weiter hinauf mit vielen Kurven. Los Silos unten an der Küste wird immer kleiner

Affodill ist eine Zwiebel-Pflanze

Kanaren-Jasmin (ein Ölbaumgewächs)

Eine kleine Orchidee

Wasserdost-Art (?)
                                           


Zistrose

Kanaren Wolfsmilch

Der Weg

Steil bergauf.Teilweise wurden Natursteinrampen aufgeschichtet:

Der Weg

Los Silos


Dann kommen die verfallenen Häuser von Talavera. Es ist ein ehemaliges Gehöft aus der Zeit nach der Eroberung der Insel. Pedro de Talavera war einer der Eroberer, der das Gebiet hier oben als seinen Anteil an der Eroberung bekommen hatte. Damals waren auf dem Berg und in den angrenzenden Tälern Getreidefelder. Zwei Dreschplätze sind noch vorhanden. Viehzucht wurde betrieben. Jetzt sind nur einige Kiefern und viel Buschwerk zu sehen. Kaum zu glauben, dass in dem Gelände einmal Landwirtschaft betrieben wurde. Mühselig muss es gewesen sein. 

Vor der Hacienda.
Im Hintergrund der Gipfel des Kammwegs.

Die Reste der Hazienda-Gebäude.

Bei mehreren Kiefern war die Rinde abgeschält. Der Zweck?

Einer der beiden Tennen-Plätze.

Mit dem Pfad, den ich jetzt gehe, war die Hacienda mit dem Zentrum von Los Silos verbunden. In der Verlängerung erreichte man über den Monte de Agua das Tal von El Palmar. 

Nach dem Zick-Zack-Aufstieg vorbei an dem Wasserhaus verläuft der Weg auf dem Kamm des Monte de Los Silos. Immer schön aufwärts. Auf der östlichen Seite ist der Barranco de Blas (auch: Barranco de los Pasos - der Stufen, der Engpässe?). Auf der westlichen Seite sieht man in das Tal von El Palmar.

Weiter bergauf.

Auch hier: Kanaren Glockenblume:
:
Blick in das Tal von El Palmar.

Der Kammweg.

Auf der anderen Seite des Kammwegs: Blick zur Küste.

Der höchste Punkt des Kammwegs.

Im Barranco de Blas verläuft ein anderer Wanderweg zum Monte de Agua. Ich hatte überlegt, den zu gehen, aber nach den Beschreibungen im Internet ist er inzwischen nur schwer begehbar. Eine der hölzernen Treppen an senkrechten Absätzen soll nicht mehr vorhanden sein. Also, kein Risiko.

Einen Barranco noch weiter östlich verläuft der Sendero las Moradas zunächst im Tal des Barranco de las Moradas und steigt dann den Berg hinauf. Hier ist ebenfalls ein ehemals landwirtschaftlich genutztes Gebiet. Das verfallene Bauernhaus Moradas de Abajo ist etwa auf der gleichen Breitenlinie wie die verlassene Hacienda Talavera.

Kanaren-Lorbeer oder Mocán (Teestrauchgewächs)?

Nach dem ersten Blick in das El Palmar – Tal kommt der höchste Punkt des Kammwegs, gekrönt von einer alten Kiefer. Auf der anderen Seite des Kamms ist die Küste von Los Silos zu sehen. Ab hier geht es abwärts, aber nicht weniger beschwerlich als der Aufwärts-Weg. Ich erreiche den Punkt meiner Umkehr der abgebrochenen Talavera-Tour. Jetzt bei Sonnenschein betrachtet, ist der Fels gar nicht so schlimm. Ich komme gut darüber weg. 

Blick zurück auf den höchsten Punkt des Kammwegs.

Blick nach vorn.

Vor mir ist jetzt die "Umkehr-Stelle" der vorherigen Wanderung.

Gar nicht so schlimm.

Der weitere Weg.

Der Weg hinunter nach El Palmar biegt hier ab.

Mein Weg geht weiter bergauf.


Es kommt die Abzweigung zum Monte del Agua. In die andere Richtung führt der Weg talwärts nach El Palmar. Ein Pfad durch Besenheide und Lorbeerbüsche. Bergab und Bergauf wechseln sich ab. Zwischendurch ist immer mal wieder die Küste, weit weg, zu sehen. Dann kommt ein breiter Forstweg vom Monte del Agua auch wieder nach El Palmar (TF 521), der in den Weg nach Erjos (TF 52) übergeht. Ich bin auf der Pista del Monte Agua. Hier komme ich dann auch an der Stelle vorbei, an der der Sendero Las Moradas (der andere Aufstieg nach Erjos) auf die Pista Monte del Agua trifft. 

Die nächste Höhe.

Die Küste ist weit unten.

Noch ist der Weg ein Pfad.

Jetzt bin ich auf der Carretera Monte del Agua.

Ein Wasserhaus an der Carretera.

Kanaren-Johanniskraut (bis zu 3 m hohe Sträucher).


Der Teide ist zu sehen.

Gänsedistel am Weg.

In den Wegen am Monte del Agua verlaufen viele Wasserleitungen.

Der Insel-Wasserrat (Consejo Consular de Agua Tenerife) ist für die Wasserwirtschaft der Insel zuständig. Wasserräte gibt es auf jeder Kanaren-Insel. Er ist eine autonome Einrichtung mit Vertretern der öffentlichen Verwaltung  und von Verbrauchern und Wasserkonzessionären.
Der Schachtdeckel zeigt, das die Wasserleitung von dem spanischen Unternehmen Saint-Gobain PAM gebaut wurde.

Erjos ist erreicht.

Teide-Ginster  und ginsterähnliche Drüsenfrucht

Mandelbäume blühen noch.

Nach gut 9 Kilometern knickt die mit vielen Kurven nach Süden verlaufende Monte del Agua – Piste nach Osten ab. Ich folge dem Weg und erreiche die Sendetürme oberhalb von Erjos. Von hier geht es hinunter in den Ort. Leider hat das Restaurant Abreu dienstags geschlossen. Hier habe ich das bisher beste Carne Cabra gegessen, auf das ich jetzt verzichten muss. Ich mache trotzdem eine Pause an der Bar gegenüber der Kirche. Ein kühles Caña und eine Flasche Wasser für den Rückweg nach Los Silos. Mein normal ausreichender Wasservorrat hat diesmal nicht gereicht. 

9 Kilometer war der teilweise schon anstrengende Aufstieg Richtung Süden. Es folgte die Querverbindung Richtung Osten nach Erjos mit etwa 4 Kilometern auf nur leicht ansteigenden Forstwegen. 

In Erjos beginnt der Abstieg nach Los Silos mit rund 7 Kilometern im Barranco de las Cuevas Negras. Mit unterschiedlicher Wege-Qualität und immer „schön“ abwärts. Begleitet wird der Pfad von einer alten Wasserrinne, die inzwischen durch eine Rohrleitung ersetzt wurde. Noch deutlich erkennbar sind die einstigen Terrassenfelder. Die Lavastein-Mauern halten noch die Terrassenstufen. Aber wo einmal Getreide geerntet wurde, wachsen jetzt Bäume und Büsche. Die Bewirtschaftung lohnt sich schon lange nicht mehr. Der Weg hinauf nach Erjos oder hinunter nach Los Silos wäre zu mühselig und allenfalls mit Eseln möglich. 

Baumartige Aloe blühen vor dem letzten Haus von Erjos.

Der Weg hinunter nach Los Silos

Glockenblumen an einer Terrassenfeld-Mauer.

Wie eine Eisenbahnschiene:
Die neue Wasserleitung und der alte Wasserkanal.


Es folgen die verfallenen Bauernhäuser von Cuevas Negras. In einer dieser Hütten wohnt noch ein einzelner Aussteiger, früher hätte man ihn vielleicht als Einsiedler bezeichnet. Bei meiner Wanderung in der letzten Saison saß er vor seiner Hütte und wir kamen ins Gespräch. Seit 14 Jahren lebte er schon in der Einsamkeit und Einfachheit. Als ich heute wieder hier vorbeikam, habe ich nach ihm gerufen und er antwortete, dass er gleich komme. Er hatte sich wohl schon zur Ruhe begeben. Ich habe mich nicht lange aufgehalten. Es war später Nachmittag und es lagen noch einige Kilometer und Höhenmeter vor mir. 

Trotzdem bin ich hinter den gut ein halbes Dutzend verfallenen Häusern noch ein kurzes Stück vom Weg abgebogen. Oberhalb der Häuser zweigt ein Pfad von dem Barranco-Weg ab und verläuft auf der anderen Talseite. Den wollte ich eigentlich gehen. Er war im Internet als interessant beschrieben und auf einem Foto war der alte Dreschplatz von Cuevas Negras abgebildet. Der Beginn des Weges war aber sehr zugewachsen. Ich bin lieber auf dem Barranco-Weg geblieben. Da der Dreschplatz nicht weit entfernt von meinem Weg liegt, habe ich den kleinen Abstecher gemacht. Der Dreschplatz ist wie die beiden Plätze in Talavera noch gut erkennbar. 

Der alte Dreschplatz von Cuevas Negras.

Etwa nach der Hälfte des Weges, unterhalb der Häuser von Cuevas Negras biegt ein Weg nach „Tierra del Trigo“ ab. Wie der Name sagt, war diese Hochebene einmal ein großes Weizenanbaugebiet. Heute gibt es dort mehr Weinreben und Kartoffel-Flächen. 

Die Felsen mit den schwarzen Höhlen.

Los Silos kommt näher.

Im Tal ein Palmen-Hain und die Rekonstruktion des alten Waschplatzes von Los Silos.

Nach einiger Zeit verengt sich das Barranco-Tal. Links und rechts türmen sich steil aufragende Felsen auf. Hier sind die dunklen Höhlen, die Cuevas negras, deren Namen der verlassene Weiler trägt. In einigen der Höhlen sollen einmal Guanchen gelebt haben. Aber das ist lange her. Unterhalb der Felsen führt der Camino Real (Königlicher Weg – Wege aus der Besiedlungszeit Teneriffas. Die sind heute oft Wanderwege.) in steilen Serpentinen hinunter in das Tal des Barranco del Agua (auch: Barranco Sibora – aus der Guanchen-Sprache und bedeutet „Höhle“). Der Barranco de las Cuevas vereinigt sich mit dem Barranco de los Cochinos (der Schweine) und wird der Barranco del Agua.   Ist die Talsohle erreicht, sind es nur noch einundeinhalb Kilometer hinab bis zur Kirche in Los Silos. 

Los Silos ist erreicht.

Eine schöne Wanderung. Ich bin auch froh, dass ich die „Umkehr-Stelle“ überwunden habe. Aber ein bisschen anstrengend war die Tour diesmal schon.


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